Das gibt es nur hier

Bestaunen Sie im Alten Rathaus den originalen Ehering von Luthers Frau

Martin Luther in Leipzig – ein Rundgang

Karte Auf den Spuren Luthers in Leipzig | 500 Jahre Luther in Leipzig

Aktuell geprüft barrierefrei zugänglich: Thomaskirche, Neues Rathaus, Auerbachs Keller, Altes Rathaus, Museum der bildenden Künste, Nikolaikirche
Detaillierte Angaben unter: www.sachsen-barrierefrei.de

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1 Thomaskirche

Die Thomaskirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Ihre Grundmauern stammen aus der Zeit um 1160 – jener Zeit, als Markgraf Otto der Reiche von Meißen der Burg und dem Burgvorort Libzi das Stadtrecht verlieh. Zwischen 1492 und 1496 erhielt das Gotteshaus die Gestalt einer spätgotischen Hallenkirche. Seit über 800 Jahren singt hier der Thomanerchor. Die Chorknaben eröffneten 1519 an diesem Ort die Leipziger Disputation zwischen Martin Luther und Johannes Eck. Zwanzig Jahre später predigte Luther hier zur Einführung der Reformation, woran eine Gedenktafel im Kircheninnern heute noch erinnert.

Das Amt des Thomaskantors übte von 1723 bis 1750 Johann Sebastian Bach aus. Das Grab des großen Komponisten befindet sich heute im Chorraum der Kirche. Bei der Renovierung der Jahre 1884–89 wurde die barocke Ausstattung aus Bachs Wirkungszeit entfernt. Seither zeigt sich das Innere des Gotteshauses im neugotischen Stil. Aus dieser Zeit stammen auch die Sauer-Orgel und das Mendelssohn-Portal an der Westfront. Im Jahr 2000 erhielt die Thomaskirche ihre neue Bach-Orgel.

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2 Thüringer Hof

Die Geschichte des Thüringer Hofs geht bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. 1466 wird in dem wenige Jahre vorher errichteten Gebäude eine „Studentenburse“ genannt – die Stadt hatte seit 1409 eine Universität. Luther soll hier mehrfach zu Gast gewesen sein. Bis 1515 wurde das Gasthaus von Dr. Heinrich Schmiedeberg betrieben, der Luther testamentarisch 100 Gulden vermachte, wie dieser in einem Brief an Spalatin aus dem Jahr 1520 berichtete. Der Name „Thüringer Hof“ stammt aus dem Jahr 1838, als ein aus Thüringen stammender Gastwirt hier ein Großrestaurant mit heimatlichen Gerichten etablierte. Bei einem großen Umbau in den 1930er Jahren wurde im Erdgeschoss des Lokals eine repräsentative „Lutherhalle“ eingebaut, die nach der kompletten Zerstörung des Gesamtkomplexes im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde und auch nach dem kompletten Abriss und Wiederaufbau in den 1990er Jahren aufs Neue erstand.

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3 Pleißenburg (heute Neues Rathaus)

Im Sommer 1519 kam es in der Hofstube der Pleißenburg zur berühmten „Leipziger Disputation“, bei der die Differenzen zwischen Luther und der katholischen Kirche offen zutage traten. Damals predigte Martin Luther in der Pleißenburg und dann wieder am 24. Mai 1539 zur Einführung der Reformation durch Herzog Heinrich den Frommen. 1547 wurde die Burganlage zerstört und 1905 auf ihren Grundmauern das imposante Neue Rathaus erbaut.

Seit 2017 befindet sich an historischer Stelle ein Erinnerungsort, den der Leipziger Künstler Harald Alff im Auftrag des Kulturamtes gestaltet hat: An der Ostseite des Neuen Rathauses (Hugo-Licht-Straße) wurde eine Installation zum Gedenken an die Leipziger Disputation von 1519 eingeweiht.

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4 Auerbachs Keller

Der Medizinprofessor Heinrich Stromer von Auerbach, der 1525 im Weinkeller seines Hauses einen Ausschank für Studenten einrichtete, war ein bekannter Humanist und Freidenker. 1519, anlässlich der Leipziger Disputation, lernte er Martin Luther kennen und bewirtete ihn in seinem Haus. Ein Bekenntnis, das seinerzeit durchaus Mut erforderte. Der Reformator war auch zwei Jahre später als Junker Jörg auf der Durchreise von der Wartburg nach Wittenberg heimlich bei Stromer zu Gast. Diese Ereignisse sind in der Luther-Stube mit historisch interessanten und ästhetisch wertvollen Sachzeugen dargestellt, die den Gästen bei einer Führung erläutert werden. Der Keller wurde im Laufe der Jahrhunderte zum beliebtesten Weinlokal der Stadt und gehört heute zu den bekanntesten Restaurants der Welt. Zu seiner Bekanntheit hat maßgeblich beigetragen, dass Goethe sich vom Auerbachs Keller zu einer Szene seiner Tragödie „Faust“ inspirieren ließ.

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5 Altes Rathaus - Stadtgeschichtliches Museum

Das Alte Rathaus ist ein Wahrzeichen der Bürgerstadt Leipzig. Erbaut im Jahr 1556 während der Amtszeit des Bürgermeisters und kurfürstlichen Baumeisters Hieronymus Lotter, dominiert der prächtige Renaissancebau den Marktplatz. Der Rathausturm wurde 1744 im barocken Stil verändert. Seit dem Bau des Neuen Rathauses 1905 beherbergt das Gebäude das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig. Es wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Seit wenigen Jahren wird hier die komplett neu gestaltete ständige Ausstellung zur Stadtgeschichte von der Frühzeit bis zur Gegenwart präsentiert. Eine eigene Abteilung thematisiert die Reformation und die Geschichte des Buchdrucks. Unter den vielen Dokumenten, Gemälden und historischen Preziosen befinden sich Schriften des Reformators, der Ehering Katharina von Boras, seiner Frau, aus dem Jahr 1525, der berühmte Lutherpokal, ein Geschenk des Schweden-Königs Gustavs I. Wasa, sowie die Kanzel mit lutherischem Bildprogramm aus der Johanniskirche, dem ersten Kirchenbau in Leipzig nach der Reformation.

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6 Barthels Hof / Markt, Ecke Hainstraße

1539 soll Luther vom Erker aus zum Volk gepredigt haben. Dies ist allerdings nicht belegt. Es ist wohl eine legendäre Ausschmückung, die der Chronist Otto Moser am Ende des 19. Jahrhunderts mitteilte.

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7 Katharinenstraße 11 / Fregehaus

Der gotische Eingang führt zu einem kleinen Innenhof mit einem Sandsteinporträt. Darauf sind abgebildet: Kaiser, Papst und ein Mönch sowie die Jahreszahl 1535. Die Deutung ist nicht eindeutig geklärt und die Bezeichnung „Verspottung Luthers“ umstritten.

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8 Hainstraße 16–18 (heute Hôtel de Pologne)

In dem Haus, das früher hier stand, wohnte Melchior Lotter. Er war einer der wichtigsten Verbreiter lutherischer Ideen. Allein in den Jahren 1518–1520 wurden über 40 Schriften Luthers in seiner Werkstatt gedruckt. Während der Leipziger Disputation wohnten Martin Luther, Philipp Melanchthon und Andreas Bodenstein (genannt Karlstadt) in Lotters Haus.

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9 Museum der bildenden Künste

Das Museum besitzt eine große Zahl grafischer Blätter sowie 18 Gemälde von Lucas Cranach d. Ä. und Lucas Cranach d. J. Elf davon sind ausgestellt. Am berühmtesten ist das „Bildnis Luthers als Junker Jörg“ (1521) von Cranach d. Ä., dem Freund Luthers.

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10 Nikolaikirche

Die Kirche steht für die wichtigsten Eckdaten der Leipziger Geschichte: Erbaut wurde sie um das Jahr 1165 an der Kreuzung zweier Handelswege, denen die Stadt ihren Aufschwung verdankte. Es war das Jahr der Erteilung des Stadtrechts und jenes Handelsprivilegs, das die Leipziger Messetradition begründete. Die Nikolaikirche, heute größte Kirche der Stadt, ist dem Schutzpatron der Kaufleute geweiht. Die heutige Gestalt erhielt sie nach dem spätgotischen Umbau im 16. Jahrhundert. Im Jahr 1539 gab es hier den ersten lutherischen Gottesdienst der Stadt, die Kirche wurde Sitz des ersten Superintendenten und damit Hauptkirche Leipzigs. Hier trat 1723 Johann Sebastian Bach sein Amt als Director musices der Stadt an. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Innenraum im klassizistischen Stil umgebaut.

Im Jahr 1982 begannen in der Nikolaikirche die regelmäßigen Friedensgebete. Sie führten zu den Leipziger Montagsdemonstrationen, die schließlich zur Initialzündung der Friedlichen Revolution 1989 in Deutschland wurden.

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11 Universitätskirche St. Pauli

In der 1240 geweihten Klosterkirche der Dominikanermönche wurde 1519 der Ablassprediger Johann Tetzel im Chorraum begraben. Mit dem Gottesdienst und der letzten Predigt Luthers in Leipzig am 12. August 1545 wurde die Klosterkirche zur evangelischen Universitätskirche St. Pauli. Obwohl während des Zweiten Weltkrieges nur leicht beschädigt, ließ die DDR-Führung das Gotteshaus 1968 sprengen. Heute greift das Paulinum des neuen Universitätscampus die Formen der einstigen Paulinerkirche wieder auf.

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12 Johanniskirchhof (heute Johannisplatz)

Sebastian Fröschel hielt in der Johanniskirche 1523 die ersten evangelischen Predigten, zu denen die Leipziger vor die Tore der Stadt gingen. Auf Drängen des Bischofs von Merseburg kam Herzog Georg nach Leipzig, damit nicht die ganze Stadt durch die lutherische Lehre verführt würde. Er verwies Fröschel des Landes – wie 1533 auf sein Betreiben über 70 Leipziger Bürger mit ihren Familien ausgewiesen wurden, die evangelische Gottesdienste im benachbarten Kurfürstentum besucht hatten.

Nachdem die Johanniskirche im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden war, folgte 1949 der Abriss der Ruine. Zuvor hatte man die Gebeine Johann Sebastian Bachs in die Thomaskirche überführt. Die Kanzel der Johanniskirche ist heute im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig zu sehen.

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Kontakt

Stadt Leipzig
Dezernat für Kultur, Neues Rathaus
D-04092 Leipzig

Tel. +49 (0)341 123-4200
E-Mail: karin.rolle-bechler@leipzig.de
www.leipzig.de

Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
Tourist-Information
Katharinenstraße 8
D-04109 Leipzig

Tel. +49 (0)341 7104-260
Fax +49 (0)341 7104-271
E-Mail: info@ltm-leipzig.de
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